Tischgemeinschaft ist ein Symbol, jenseits vieler Worte wirkend.
Wenn ihr einen Menschen bestattet, dann gibt es —Gott sei Dank—meistens noch ein traditionelles Beisammensein mit Essen und Trinken und Gelegenheit zum Erzählen. Achtet auf eure Rituale und Symbole! Mit dem gemeinsamen Mahl beim sogenannten „Flannerts“ (ruhig auch mit einem Bierchen oder einem Glas Wein) drückt ihr eure Hoffnung aus: Ein Mensch, der zu uns gehört hat ist gestorben und uns genommen worden. Aber für uns geht das Leben doch weiter. Wir halten zusammen und machen uns Mut.
Ihr dürft also weiterleben und auch wieder Genuss am Leben finden. Für alle, die meinen, dass dieses Zusammentreffen nichts ist, „weil da ja womöglich sogar gelacht wird“, sage ich: Lasst euch diesen Schritt auf dem Weg für die Bewältigung des Abschieds nicht nehmen. Die Gemeinschaft macht zeichenhaft spürbar, dass das Leben auch im Schmerz weitergehen kann.
An vielen Stellen berichtet eure Bibel von Jesus, der mit den unterschiedlichsten Menschen am Esstisch sitzt: Natürlich mit seinen Jüngern, mit wichtigen und ganz einfachen Menschen, sogar mit Zöllnern, Sündern und Huren. Damit lässt Jesus sie schmecken und erleben:
Gott möchte gerade auch mit dir Gemeinschaft haben!
Also deckt eure Tische und feiert fleißig miteinander. Auch unter mir im Kirchenraum steht ein Mordstrumm von Tisch: Der Altar. Die Küsterin schmückt ihn immer so schön. Euer Altar ist somit auch ein Symbol der Gemeinschaft, wenn ihr Gottesdienste und Abendmahl feiert. Gott möchte euch nahe sein und ihr dürft dem Geheimnis der Welt unvorstellbar nahe kommen.
Ich wünsche Dir Zeit zum Leben, eine schöne Frühlingszeit, eine ruhige Passionszeit und ein gesegnetes Osterfest mit dem befreienden Jubelruf: „Der HERR ist auferstanden!
Er ist wahrhaftig auferstanden!“
Dein / Euer / Ihr
Gickel