August Wilhelm Heinrich Knodt
wurde am 25. März 1859 im Pfarrhaus zu Eppelsheim in Rheinhessen als fünfter und jüngster Sohn des Pfarrers Johann Knodt und seiner Ehefrau Elise, geb. Schmidt geboren. Er besuchte die Höhere Schule in Büdingen. Der junge August Knodt studierte in Straßburg und Gießen, wo er im Jahre 1882 auch die Fakultätsprüfung ablegte. Seine Kommilitonen rühmten sein frisches, frohes und offenes Wesen und dass sein Klavierspiel ganz hervorragend gewesen sei. Bevor Pfarrer Knodt nach dem Besuch des Predigerseminars zu Friedberg und der Abschlussprüfung 1883 in Darmstadt nach Groß-Zimmern kam, war er Vikar und dann Verwalter in Oberwiddersheim. Dort schloss er auch seine Ehe mit Helene Fertsch.
Am 30. März 1886 siedelte er nach Groß-Zimmern über, wohin er schon im Oktober 1885 berufen wurde. Den äußeren und inneren Aufbau der Gemeinde hat Pfarrer Knodt durch verschiedene Unternehmungen gefördert. So gründete Pfarrer Knodt einen „Kirchengesangverein“, einen „Frauenverein“ und auch eine „Kleinkinderschule“ mit Gemeindepflege. Neben viel Freude und Glück hat auch das Leid im Groß-Zimmerner Pfarrhaus der Familie Knodt nicht gefehlt. Von fünf Söhnen starben drei als Kinder und ein Sohn, Walter, er war Student der Theologie fiel noch zu Kriegsende 1918. Als im Januar 1911 die Ehefrau Helene, „die stille Wohltäterin vieler Armen und Kranken“, heimging, war dies ein Trauertag für den ganzen Ort. Wie sehr sich Pfarrer Knodt aber nicht nur hier in seiner Gemeinde, sondern auch im Kreise der Amtsbrüder ganz besonderer Verehrung erfreute, beweist die Tatsache, dass man ihn 1903 zum Dekanstellvertreter und 1907 zum Dekan des Dekanats Groß-Umstadt wählte, ein Amt, das er bis zu seinem Tode inne hatte. Dekan Knodt verstarb nachdem der bereits kranke und geschwächte Körper sich von drei Beerdigungen an einem kalten Wintertag nicht mehr erholen konnte, am 10. Mai 1927 mit 68 Jahren. Er wurde neben seiner Frau beigesetzt. Das Familiengrab befindet sich an der rechten Seite der Mauer zur Friedhofstraße.
August Knodt war 41 Jahre im Dienst seiner Groß-Zimmerner Gemeinde.