Der Gickel Dezember 2018

Liebe Leserin, lieber Leser, und wieder einmal geht das Jahr dem Ende zu. Was soll ich sagen? Auch ich altere und mein Dienst wird immer beschwerlicher. Die Müdigkeit nimmt zu und meine Gedanken fließen nicht mehr so flott. Es wird so langsam Zeit …. Doch wieder aufgerafft, steht doch wieder ein großes Fest vor der Tür und mit dem neuen Jahr 2019 soviel Unbekanntes!

Mit allen fünf Sinnen kannst Du wahrnehmen, wie gut Goes Geschenke sind.“ Mit dieser eher ungewöhnlichen Übersetzung von Psalm 34, 9 will ich es probieren.

So riecht Weihnachten

Weihnachten kann man riechen, bis hier oben. Es riecht nach Plätzchen, Kerzen, nach Adventskranz und Weihnachtsbaum. Das ist der Duft von Weihnachten – heutzutage. Schön und himmlisch! Wie mag das Original gerochen haben? Die Heilige Nacht roch irdisch nach Stall, Stroh, nach Ochs und Esel. Sie roch auch nach Menschen, die den ganzen Tag geschuftet hatten, nach Josef und Maria, nach frisch geborenem Baby, nach Muttermilch und voller Windel. Dazu kamen Düfte, die für einen Stall eher ungewöhnlich waren: Weihrauch, Myrrhe, die Geschenke der Sterndeuter. So riecht Weihnachten im Original – irdisch schlicht und wundersam himmlisch, eben nach dem Himmel auf Erden.

So fühlt sich Weihnachten an

Froh, für die meisten von Euch, vor allem für die Kinder: Heimlichkeiten, Vorahnungen und frohe Erwartungen, lang erwartete Besuche, Geschenke, satte Bäuche dank leckerem Weihnachtsessen. Weihnachten macht schon richtig froh. Für manche von Euch fühlt es sich aber auch wehmütig und ein bisschen traurig an, vor allem für die Älteren unter Euch. Einsam sein am großen Familienfest, das ist nicht schön, Menschen vermissen, mit denen Du früher gefeiert hast, das noch weniger. Erinnerungen tun weh. Zwiespältige Weihnachtsgefühle! Und wie fühlt sich die Heilige Nacht im Original an? Begeisterung über die Geburt des ersten Kindes und Sorge. Freude über die Besucher, die von nah und fern herbeikamen und Erschöpfung über die ganze Aufregung und den Trubel. Zwischen Begeisterung und Sorge, zwischen Freude und Müdigkeit feiert Ihr Weihnachten und begegnet Ihr Go“, damals wie heute.

So sieht Weihnachten aus

Lichter in den Straßen und Häusern, Licht an den Fenstern und in den Weihnachtsstuben, Adventskranzlichter, Licht am Weihnachtsbaum und in der Krippe. Dort seht Ihr die Akteure des ersten Weihnachtsfestes: Die Sterndeuter, die dem Licht gefolgt sind und ihre Geschenke bringen: Gold, Weihrauch und Myrrhe. Da sind die Hirten, denen die Engel im Licht erschienen sind, um ihnen die strahlende Nacht zu erklären. Die Tiere, die zusammenrücken, Josef und Maria und das neu geborene Jesus-Kind. Alles, was ich sonst noch so von hier oben sehen kann, ist nur Beiwerk und führt weg vom Zentrum des Festes: Gehetzte Menschen in Geschäften, Weihnachtsmärkte mit Wurstbuden, Glühwein, Tassen und Töpfen, Berge von Geschenkpapier. Das rotnasige Rentier Rudolf, Fassadennikoläuse und alles, was es sonst noch gibt, verstellt Dir eher den Blick für das Wesentliche: Das Christuskind in der Krippe, Jesus, der von sich sagen kann: „Ich bin das Licht der Welt. Wer an mich glaubt, wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ Also wie sieht Weihnachten aus? Strahlend! Nach Licht!

So hört sich Weihnachten an

Nach „Last Christmas“ (Wham) und „Frohe Weihnachten“ allüberall, Einladungen, nach Streit, Telefonaten, guten Wünschen. Wie hört sich Weihnachten an, wenn Du Dich auf die Wurzeln besinnst? (Lk. 2, 10f) „Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr!

Schönen Advent, ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen zufriedenen Jahresbeginn 2019
wünscht           

Dein / Euer / Ihr  Gickel

Michael Fornoff
Michael Fornoff